• Nächste Termine:

    - Sonntag, 07.07.2024, 14.00 Uhr, SchüF Bessenich
    - Mittwoch, 10.07.2024, 15.00 Uhr, Seniorenkaffee
    - Sonntag, 28.07.2024, 14.30 Uhr, SchüF Schwerfen

Der heilige Hubertus

 

Schützenbruderschaften lieben ihn. Protestanten imponiert er trotz ihrer "Heiligen-Skepsis". Und einem weltbekannten Kräuterlikör verhalf er zum Logo: Hubertus, der Patron der Jäger.

Als historische Person verbirgt sich hinter dem heiligen Hubertus ein Bischof von Maastricht und Lüttich aus dem 8. Jahrhundert. Dessen gesicherter Lebensweg klingt zunächst wenig spektakulär: Hubertus von Lüttich, der möglicherweise 655 in Toulouse geboren wurde, lebte zunächst als Pfalzgraf am Hof von Theoderich III. in Paris, später am Hof des fränkischen Herrschers Pippin des Mittleren in Metz, mit dem er wahrscheinlich verwandt war. Nach dem Tod seiner Frau ging Hubertus zunächst als Einsiedler in die Ardennen. Im Jahr 705 wurde er Bischof von Tongern-Maastricht, elf Jahre später verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich; 727 starb er.

Sankt-Hubertus-Tag wurde schon bald der 3. November, weil die Reliquien am 3. November 743 erhoben wurden. Im Jahr 825 wurden sie nach Andagium überführt, das heutige Saint-Hubert in den Ardennen. Seit der Französischen Revolution sind die Reliquien verschwunden.

Vom Jagen war in den ersten Lebensbeschreibungen des Heiligen zunächst keine Rede. Auch wenn gut vorstellbar ist, dass Hubertus als Adeliger am fränkischen Königshof dieser in seinen Kreisen damals beliebten Freizeitbeschäftigung nachging. Erst im 11. Jahrhundert wurde die Bekehrung durch den Hirsch erstmals mit Hubertus verbunden. Um 1400 wurde das Motiv vom Hirsch mit dem Kreuz in Frankreich und Deutschland zum Allgemeingut der Hubertus-Verehrung. Dabei handelt es sich jedoch um eine offensichtliche Anleihe aus der Lebensbeschreibung eines anderen Heiligen, des heiligen Eustachius, einem Märtyrer aus dem 2. Jahrhundert.

Der heilige Hubertus 

Doch dieser Legenden-Klau hat dem Siegeszug des heiligen Hubertus keinen Abbruch getan: Sein Weg zum Heiligen der Jäger und der Jagd war geebnet. Dabei half auch, dass das französische Königshaus Hubertus in die Reihe seine Vorfahren einbaute. Forscher vermuten, dass König Karl VIII. von Frankreich Hubertus in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zum Patron der Jagd gemacht haben könnte.

Hubertus imponiert selbst Protestanten, die sonst eigentlich nicht viel mit Heiligen anfangen können. Man könnte ihn mit einigem Recht auch als einen ökumenischen Heiligen bezeichnen: Denn für den Hubertustag gibt es eine eigene evangelische Liturgie, zudem gibt es auch eine Vorlage für einen ökumenischen Gottesdienst am Hubertustag.

 

 

   
© St. Hubertus Schützenbruderschaft Rövenich